Embedded White Label Integrationen – ein Leitfaden

Embedded White Label Integrationen, im eigentlichen Sinne API-Integrationen, sind aus der heutigen Technologie Infrastruktur von Unternehmen kaum noch wegzudenken. Ganz im Gegenteil, die meisten Kunden setzen diese voraus.

Denn mit allein durchschnittlich über 100 SaaS-Anwendungen, die alle nicht miteinander verbunden sind, ist es für Unternehmen schwer, den Überblick zu behalten. Wenn sie nicht in der Lage sind, die entsprechenden Integrationen anzubieten, verlieren sie sogar unter Umständen neue Interessenten und Kunden.

Doch wie kann man als Unternehmen für seine Kunden Integrationen anbieten, ohne sich in große Entwicklungskosten und -risiken zu stürzen? Hier kommen unabhängige Softwareanbieter ins Spiel. In nachfolgenden Beitrag erklären wir, wie Embedded White Label Integrationen funktionieren und wie Unternehmen diese nutzen können.

1. Was sind Embedded White Label Integrationen?

Embedded White Label Integrationen, oder “eingebettete” Integrationen sind API-Integrationen, die Unternehmen von einem externen Software Anbieter per Lizenzvertrag erhalten und in ihr Softwareprodukt mit der eigenen Corporate Identity einbinden können.

So verbinden Unternehmen ihre Software mit der der Endkunden, was in Folge die Kundenzufriedenheit erhöhen und zeitgleich eine Magnet für neue Kunden sein kann.

“(…) Beschaffungsleiter stufen den Mangel an Integrationen als das drittgrößte Hindernis für den effektiven Einsatz von Technologien ein.” Deloitte

Um Integrationen anzubieten, haben Unternehmen die Möglichkeit diese selbst mit dem hausinternen Entwicklungsteam zu bauen. Das ist allerdings ein sehr langwieriger und kostenintensiver Prozess ist. Alternativ können sie einen unabhängigen Software-Anbieter nutzen, der sofort eine White-Label Integrationsplattform gegen eine monatliche oder jährliche Lizenzgebühr anbietet.

Diese Integrationsplattformen, embedded iPaaS, ermögliche es Unternehmen Integrationen unter eigenem Namen und Label anzubieten. Dabei sollten Unternehmen darauf achten, dass der Plattform Anbieter folgende Punkte mitliefert:

  • Visuelle Benutzeroberfläche/ übersichtliches Dashboard
  • Drag and Drop Funktion als Teil eines Low-Code Ansatzes
  • Schnelle Implementierung
  • Sicherheit der Daten
  • In Deutschland: Datenschutz nach DSGVO

Die Integrationsplattform kann dabei intern als individuell angepasste Integration für Kunden genutzt werden. Oder als Erweiterung der Unternehmens-Software, sodass Kunden ihre eigenen Integrationen einrichten können. Die Einrichtung der Integration übernehmen die Kunden selbst mit Hilfe eines Konfigurationsassistenten.

Unterschied iPaaS und Embedded White Label iPaaS

Das klassische iPaas ist für Unternehmen als Endnutzer bestimmt, um es als Lösung für eigene Abläufe zu nutzen.

Embedded iPaas ist für Unternehmen gedacht, die Integrationen ihren Kunden im eigenen System oder App zur Verfügung stellen wollen. Das ganze natürlich als White Label mit eigenem Branding.

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2. Für wen sind Embedded White Label Solutions? 

Embedded White Label Solutions sind für Software- und Dienstleistungsunternehmen (SaaS-Unternehmen), die Kunden mit der eigenen Corporate Identity schnell und einfach Integrationen anbieten wollen.

Oftmals haben v.a. wachsende SaaS-Unternehmen nicht die Kapazitäten zusätzlich Integrationsoptionen für ihre Kunden selber zu bauen. Um dennoch der hohen Nachfrage gerecht zu werden, können sie wie bereits erwähnt auf Embedded White Label Plattformen zurückgreifen. Die unternehmensinternen IT-Teams können sich so auf die Produktentwicklung und -verbesserung konzentrieren.

Die Kundenerfahrung bleibt durch die White Label Lösung die gleiche.

Dabei sind Embedded White Label Solutions insbesonderen für folgende zwei Abteilungen interessant:

  • Produktmanagement: da es die Verantwortung für die Steuerung der technischen Ressourcen für das Produkt trägt.
  • IT-Abteilung:  da sie die dadurch gesparte Zeit und Ressourcen voll auf Produktverbesserungen verwenden kann.

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3. Herausforderungen für SaaS-Unternehmen bei Integrationen 

Software- und Dienstleistungsunternehmen, also vor allen SaaS-Unternehmen müssen in der Lage sein ihren Kunden Integrationen anzubieten. Die Kunden wollen die Daten problemlos zwischen den Anwendungen fließen lassen, um Datensilos zu vermeiden. Vor allen Dingen wollen sie keinen manuellen oder gar personellen Mehraufwand durch die Nutzung eines externen Drittsystems. Denn solange sich das eigene Produkt nicht mit dem des Kunden problemlos integrieren lässt, wird der Kunde sich nach einem anderne Unternehmen umschauen, das genau das kann.

Unternehmen die Integrationen selber bereitstellen wollen werden mit folgenden Herausforderungen konfrontiert:

3.1 Kosten und Zeit

Wie bereits erwähnt ist die hausinterne Erstellung der Integrationen ein sehr zeit- und kostspieliger Prozess. Die IT-Abteilung muss sorgfältig die Ressourcen einteilen zwischen Integration Erstellung und Produktentwicklung. In der Regel benötigen Unternehmen auch mehr Personal, denn nicht nur die Erstellung, auch die Wartung und Updates benötigen viel Zeit und Ressourcen. Beim outsourcen an einen Drittanbieter kann die dadurch gewonnene Zeit in die Entwicklung des eigenen Produkts gesteckt werden kann.

3.2 Aufwändige Verwaltung und Erstellung von Konnektoren 

Als Faustregel gilt: So viele Kunden ein Unternehmen hat, so viele verschieden Konnektoren oder API’s werden benötigt. Sowohl diese jeweils zu erstellen, als auch zu warten bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Seitens des Kunden bedeutet dies oftmals eine erhebliche Verzögerung im Projekt. Eine externe Plattform bietet in der Regel über 500 Konnektoren an.

3.3 Langwieriges Kunden Onboarding

Wenn Unternehmen ihren Kunden nicht direkt die passende Integration zur Verfügung stellen können, kann dies zu einem langwierigen Onboarding Prozess führen. In Folge dessen kann es seitens Kunden zu Frust und im schlimmsten Falle auch zur Kündigung kommen.

Embedded White Label Solutions sind somit die ideale Lösung für Software- und Dienstleistungsunternehmen, die Kunden mit der eigenen Corporate Identity schnell und einfach Integrationen anbieten wollen.

4. Wie funktionieren White Label Integrationen? 

So funktionieren Embedded White Label Solutions eines externen Software-Anbieters:

  • Statt die Integration selbst zu programmieren, wird eine professionelle Integrationsplattform genutzt, um die vom Kunden gewünschten Integrationen zu erfassen.
  • Durch eine Drag and Drop Funktion können zwischen verschiedenen Apps Daten formatiert, verschoben und weitergeleitet werden und das ganz ohne Programmierkenntnisse. Gute Software-Anbieter stellen in der Regel die Drag and Drop Funktion bereit als Teil ihres Low-Code Ansatzes.
  • Nach der Konfiguration, können verschiedene Workflows eingerichtet werden, die die entsprechenden Prozesse automatisieren und auch synchronisieren.
  • Durch die White-Label-Funktion wird der Kunde in diesem Prozess nicht aus der Unternehmens-App geführt. Das Kundenerlebnis wird somit nicht durch externe Anbieter gestört.
  • Konfigurationsassistenten führen den Kunden durch den Integrationsprozess.

Im Prinzip ermöglicht eine Embedded White Label Solution einem Unternehmen, seinen Kunden eine iPaas-Lösung bereit zu stellen, um die eigenen Softwareprodukte mit denen der Kunden zu verknüpfen.

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5. Alle Vorteile auf einen Blick  

5.1. Zeitvorteile

Wie bereits weiter oben schon erwähnt, entlastet der Einsatz einer eingebetteten iPaas Plattform die IT-Abteilung immens.

Es wird nicht nur die Zeit für den Aufbau von Integrationen gespart, sondern auch die zeitintensive Suche nach ohnehin schon sehr schwer zu findende Entwicklern (Zitat aus Low-Code Artikel ggf. einfügen). Das bestehende Team, sowohl in der IT als auch in der Personalabteilung hat dadurch mehr Zeit und Ressourcen, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

5.2 Kundenzufriedenheit

Durch einen reibungslosen Ablauf von Integrationen, profitiert nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch das der Kunden. Denn nichts ist frustrierender, als nicht funktionierende Integrationen. Infolge dessen könnten sich auch die Projekte der Kunden verzögern, was zu immenser Unzufriedenheit beim Kunden, bis hin zum Verlust der Kunden führen kann.

Durch eine Bereitstellung eines Drittanbieters, können Unternehmen den Kunden mehr Konnektoren zur Verfügung stellen. Hinzu kommt, dass diese wesentlich fehlerfreier und vor allem schneller abgewickelt werden können. Das Ergebnis: Die Kundenzufriedenheit steigt und durch die bereitgestellten Integrationen, bindet man Kunden an das eigene Unternehmen. Denn das eigene Produkt wird so in die IT-Infrastruktur der Kunden eingebunden.

5.3. Höherer ROI

Dadurch, dass den Kunden erheblicher Mehrwert geboten wird, kann man den Verkaufspreis entsprechend erhöhen. Hinzu kommt, je mehr Integrationen der Kunde mit dem Produkt hat, desto enger ist die Kundenbindung und die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde auch langfristig bleibt.

Hinzu kommen die eingesparten Kosten: Eine Softwarelizenz im Abo kann in Einzelfällen in Summe bis zu 90% der Kosten einsparen. Diese eingesparten Kosten können direkt in den Gewinn einfließen, was in Summe zu einem höheren Return on Investment führt.

6. Fazit und Zusammenfassung

Diese relativ neuen eingebetteten Integrationslösungen, werden für SaaS-Unternehmen im stark umworbenen Markt ein entscheidender Erfolgsfaktor werden. Durch die massiv steigende Anzahl an genutzten Programmen, werden schnelle Integrationslösungen für viele Kunden ein wesentliches Entscheidungsmerkmal sein.



So funktionieren Embedded White Label Integrationen bei Locoia 

Autor: Johanna